DIE REISEBERICHTE VOM SULZBERGER-TEAM

Wir führen regelmässig Studien- und Rekognoszierungsreisen durch, damit Sie von nützlichen und aktuellen Informationen profitieren können. Unsere Erlebnisse - für Sie zum Mitlesen!
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Jetzt wissen wir, warum Montenegro das verborgene Juwel der Adria genannt wird

Bericht von Daniela Schwaninger-Syz anlässlich der vom Reisebüro Sulzberger organisierten Leserreise mit den Schaffhauser Nachrichten im Juni 2024 

 

Tag 1 Die Vorfreude auf die Reise und die Wiedersehensfreude einiger Teilnehmer waren spürbar, als der Rattin-Bus uns am Freitag, den 14. Juni, am Terminal Neuhausen und später vor dem Vienna House in Empfang nahm. Marc Sulzberger begrüsste uns mit dem obligaten «Schaffhuuser Fähnli». Susan musste, wegen momentan vielen, sehr kurzfristig und anspruchsvollen Arbeiten im Reisebüro Sulzberger, auf eine Reise-Begleitung verzichten. Am Flughafen Kloten wurden unsere Gepäckstücke mit den knallorangen Sulzberger-Koffergurten versehen. Der Check-in verlief reibungslos, und die Air- Montenegro «EMA» startete pünktlich Richtung Podgorica.

Montenegro, an der Adriaküste gelegen und von spektakulären Berglandschaften geprägt, verzauberte uns schon beim Anflug mit dem Lichtermeer von Podgorica. Marko von der Agentur Mindfulmate empfing uns persönlich am Flughafen. Der Transfer zum Hilton-Hotel war kurz, und wir konnten unsere Zimmer für eine Nacht beziehen. Den Abend liessen wir mit einem Schlummertrunk auf der lauschigen Dachterrasse ausklingen, die einen Blick über Podgorica bot. Die Stadt wurde früher zu Ehren des jugoslawischen Führers Josip Broz Tito auch «Titograd» genannt.

Tag 2 Das Hilton überraschte uns am Morgen mit einem verlockenden Frühstücksbuffet voller einheimischer Leckereien. Unser Guide Ivan erwartete uns in der Lobby und begleitete uns die nächsten zwei Tage. Auch unser Bus mit Chauffeur Bato stand bereit. Die Fahrt führte uns durch die dunklen, dichten Wälder, die die Berge Montenegros bedecken und von weitem oft schwarz oder dunkel erscheinen. Der Name «Montenegro» stammt aus dem Montenegrinischen und bedeutet übersetzt «schwarzer Berg».

Nach einem vitaminreichen Fotostopp, eine Montenegrinerin verkaufte frische Erdbeeren und Saft, oberhalb der Tara-Schlucht fuhren wir zur imposanten Djurdjevica Tara Bridge. Das Restaurant Kljajevica Luka verwöhnte uns mit einheimischen Spezialitäten. Anschliessend holte uns das grüne «Rhifallzügli» ab und fuhr uns zum Eingang des wunderschönen Nationalpark Durmitor. Ein Spaziergang führte uns zum «Schwarzen See Žabljak», der uns mit seinem karibischen Flair beeindruckte. Ein erstes Gruppenfoto entstand.

Das Fisch- oder Fleischmenü im Nationalen Restaurant Crno Jezero schmeckte allen, und der Verdauungsspaziergang zurück zum Bus war willkommen. Noch 2 1⁄2 Stunden Fahrt bis Budva, das uns im Licht der untergehenden Sonne begrüsste. Wir checkten im Hotel Budav ein und bezogen unsere Zimmer. Ein ereignisreicher Tag endete mit einem Schlummertrunk vor dem Hotel.

Tag 3 Heute stand der Besuch der Olivenfarm Morić auf dem Tagesprogramm. Vorher gab es jedoch noch einen Stopp im Landschaftsschutzgebiet Solila, nahe Tivat an der Bucht von Kotor. Es ist ein bedeutendes Feuchtgebiet und Vogelparadies. Historisch als Saline genutzt, bietet es heute über 100 Vogelarten, darunter Flamingos und Reiher, einen geschützten Lebensraum. Mit seinen Feuchtgebietspflanzen und Beobachtungsplattformen ist Solila ein beliebtes Ziel für Naturfreunde
und Vogelbeobachter. Flamingos haben wir zwar keine gesehen, dafür viele Vogelarten und Krebse, die in einem Tümpel auf und ab flanierten und auf Brautschau waren.Ein Fotostopp auf der Halbinsel Luštica mit Blick auf die Boka-Bucht und den Kumbur-Kanal, der die Bucht von Tivat mit der Adria verbindet, verzauberte uns ebenso wie die schönen Schmetterlinge und Heuschrecken.

Mit Pršurate, traditionellen Gebäckstücken, die man in Honig tunkt, wurden wir auf der Olivenfarm Morić empfangen. Zum Empfangskomitee ghörten auch die Esel Mischka und Ruschka. Die Farm liegt in der Region Bar, die für ihr mediterranes Klima und ihre fruchtbaren Böden ideal für den Olivenanbau ist. Ilija Morić erklärte uns, wie die Olivenernte vor sich geht, und wir degustierten Olivenöl, als wäre es eine Weindegustation – eine spannende Erfahrung. Unter Olivenbäumen genossen wir ein herrliches montenegrinisches Mittagessen. Ein Überraschungsdessert bescherten uns Ivan und Marc im Hotel Astoria in Budva. Wir genossen einen «Vulcano» à deux – alleine hätte man diese Kalorienbombe wohl nicht geschafft.

Tag 4 Um 9 Uhr wartete Bato bereits mit seinem Bus auf uns. Unser neuer Guide für den Rest unserer Reise war Miljan, genannt Micky. Nicht zu verwechseln mit Mickey Mouse. Trotz der nahezu 30 Grad draussen war der Zwiebellook die beste Wahl, denn wir standen vor einer Höhlenexpedition. Die Lipa Cave, nahe Cetinje, ist eine der grössten Höhlen Montenegros. Sie erstreckt sich über 2,5 km, wovon 1 km für Besucher zugänglich ist. Die Höhle besticht durch ihre beeindruckenden Stalaktiten und Stalagmiten, die kunstvoll beleuchtet sind. Unsere Tour-Guide zeigte uns die wichtigsten Formationen. Die Lipa Cave ist ein geschütztes Naturdenkmal und bietet einen faszinierenden Einblick in die unterirdische Welt Montenegros. Nach der Erkundung entspannten wir uns bei einem Café oder einem Glas Weisswein ausserhalb der Höhle.Micky führte uns anschließend durch Cetinje, die historische Hauptstadt Montenegros, bekannt für ihre Klöster, Theater und Museen. Umgeben vom Berg Lovćen, ist Cetinje heute ein kulturelles Zentrum mit Universitäten und Festivals, ein Muss für Besucher, die die Geschichte und Natur Montenegros erleben möchten. Im noblen Restaurant Gradska genossen wir erneut lokale Spezialitäten, sei es Fleisch oder Fisch und wir lernten den Verdauertrunk Amaro Montenegro kennen und lieben. Den Abend liessen wir in den Gassen der malerischen Altstadt von Budva gemeinsam ausklingen.

Tag 5 Die Fahrt nach Kotor, auch bekannt als Stadt der Katzen, war geprägt von Geduld, da enge Strassen und Tunnels zu Verkehrsbehinderungen führten und wir eine Weile im Tunnel feststeckten. Aufregender war die anschliessende Fahrt dem Speedboot durch die Boka Bay zur Insel «Our Lady of the Rocks». Die Legende besagt, dass Fischer im Jahr 1452 ein Bild der Jungfrau Maria auf einem Felsen im Meer fanden und daraufhin beschlossen, eine Kirche zu Ehren der Heiligen Maria zu errichten.
Nach der Besichtigung steuerte unser Kapitän das malerische Städtchen Perast an. Das Mittagessen genossen wir im Restaurant Conte mit herrlichem Blick aufs Meer hinaus. Weiter ging es auf dem Wasserweg vorbei an den Festungen Mamula und Boka Kotorska in Richtung der Blauen Höhlen. Aufgrund des Wellengangs konnte unser Boot leider nicht in eine der Höhlen hineinfahren. Stattdessen sprangen einige von uns direkt vom Schiff ins klare Meer – eine willkommene Abkühlung, die wir später auch an einem kleinen Strand weiter geniessen durften.

Tag 6 Ein weiteres Highlight erwartete uns. Bato brachte unsere Gruppe mit dem Bus nach Virpazar. Von dort startete die Sightseeing-Tour mit kulinarischer Überraschung auf dem Boot, durch den Nationalpark Skutarisee, auch bekannt als Skadar-See. Der grösste See auf dem Balkan erstreckt sich über Montenegro und Albanien und ist bekannt für seine vielfältige Tierwelt, darunter seltene Vogelarten wie der Krauskopfpelikan und der Fischotter.

Es folgte eine gemütliche Schifffahrt durch die Seerosen, die uns das Gefühl gab, ganz mit der Natur verbunden zu sein. Plötzlich tauchte ein Pelikan wie aus dem Nichts auf. Christian zückte seinen Fotoapparat und lieferte uns das schönste Bild – ein Prachtexemplar von Pelikan.Mit Golf-Caddies wurden wir zur nahegelegenen Festung Besac gefahren. Diese Festung aus dem 15.

Jahrhundert wurde von den Osmanen erbaut und diente zur Verteidigung der Region. Von der Festung aus genossen wir einen wunderbaren Panoramablick auf den Skadar-See und die umliegende Landschaft. Im Restaurant Besac Heritage wurden wir mit verschiedenen Köstlichkeiten verwöhnt, gefolgt von einer Degustation der Besac-Weine, die in den Weinbergen rund um den Skadar-See angebaut werden.Der Abend stand ganz im Zeichen der EM. In der Bar «Azzuro» sassen wir in den ersten Reihen und fieberten beim Spiel Schweiz gegen Schottland mit. Das Spiel endete unentschieden 1:1.

Tag 7 war der heisseste Tag der Leserreise mit 38 Grad. Um den Staus Richtung Kotor zu entgehen, navigierte uns Bato geschickt durch enge Strassen, die wohl nur Einheimische kennen. Kotor ist berühmt für seine gut erhaltene mittelalterliche Altstadt, ein UNESCO-Weltkulturerbe und beliebtes Ziel für Kreuzfahrtschiffe und Touristen. Micky führte uns durch die engen Gassen, vorbei an historischen Kirchen wie der Sankt-Tryphon-Kathedrale und der Serbisch-orthodoxen Kirche des Heiligen Nikolaus. Die imposanten Stadtmauern führen zur Festung San Giovanni. Einige nutzten die Stunde Pause für ein kühles Bier oder zum Einkaufen.

Im noblen Restaurant Galion genossen wir ein vorzügliches Mittagessen mit Blick auf den Kotorer Fjord und planten bereits unser nächstes Ziel. Porto Montenegro in Tivat ist ein luxuriöser Yachthafen und Wohnkomplex mit erstklassigen Liegeplätzen, Apartments, exklusiven Geschäften und Restaurants. Das Resort lockt internationale Besucher und Bootsbesitzer an und kombiniert modernes Design mit traditioneller montenegrinischer Architektur. Besucher konnten ein restauriertes P-821 Heroj-U-Boot der ehemaligen jugoslawischen Marine besichtigen und mehr über die maritime Tradition der Region erfahren.

Mit der Kotor Cable Car fuhren wir auf den Berg Lovćen, wo wir der Hitze entkamen. Auf 1400 m Höhe genossen wir gekühlte Früchte und Getränke sowie einen spektakulären Panoramablick über die Bucht von Kotor und die umliegenden Gebirgszüge. Ein besonderes Highlight war der Blick durch das Himmelstor.

Tag 8 Am Freitag begaben wir uns auf einen gemütlichen Bootstrip entlang der Küste von Budva. Vorbei am Park Sveti Stefan mit Blick auf die gleichnamige kleine Insel, die über einen schmalen Damm mit dem Festland verbunden ist. Die historischen Kirchen «Heiliger Stefan» und «Heiliger Aleksandar Nevsky» tragen zum Charme und zur kulturellen Bedeutung der Insel bei. Ursprünglich ein Fischerdorf aus dem 15. Jahrhundert, wurde Sveti Stefan in den 1950er Jahren zu einem exklusiven Resort umgebaut. Heute beherbergt es das Aman Sveti Stefan Hotel, das sich durch seine gut erhaltene historische Architektur und erstklassigen Service auszeichnet. Die Insel und die umliegenden Strände ziehen Prominente und wohlhabende Gäste aus aller Welt an.

Rast machten wir am Strand von Porto Franco, wo uns Marc mit Liegestühlen – nein, sie glichen eher luxuriösen Liegebetten – überraschte. Einmal mehr wurden wir mit einheimischen Spezialitäten verwöhnt. Fisch- und Fleischliebhaber kommen in Montenegro gleichermassen auf ihre Kosten.

Den Abend verbrachten wir im „Coco's". Ohne Reservation wurden flugs drei Tische zusammengeschoben. Den Midsummerabend am Strand genossen – der Vollmond spiegelte sich im Meer – Romantik pur.

Tag 9 «Der ganze Tag steht zur freien Verfügung», so stand es im Programm. Wir hatten jedoch nicht mit Marc und Micky gerechnet, die für die Unternehmungslustigen einen Halbtagesausflug organisierten. Wir erkundeten die Hauptstadt Montenegros mit dem Bus. Die Architektur von Podgorica, früher Titograd, ist geprägt von sozialistischen Plattenbauten – funktionale, schlichte Betongebäude, die für Effizienz und schnelle Errichtung stehen. Diese Bauten sind oft grau und uniform, typisch für die sozialistische Ära. Im Kontrast dazu stehen die modernen Gebäude der Stadt, die durch zeitgenössisches Design, Glasfassaden und kreative Architektur beeindrucken, was den Wandel von einer industriellen zu einer modernen, lebendigen Stadt unterstreicht.

Rebstöcke soweit das Auge reichte. Die Fahrt ging zum Weingut Plantaže, dem grössten in Montenegro und einem der grössten in Südosteuropa. Es befindet sich in der Region Podgorica, nahe dem Skadar-See, und erstreckt sich über mehr als 2300 Hektar. Plantaže ist bekannt für seine grosse Vielfalt an Rebsorten und die Produktion hochwertiger Weine. Das Weingut betreibt auch den beeindruckenden Weinkeller «Šipčanik», der sich in einem ehemaligen Militärtunnel befindet und Platz für Millionen von Flaschen Wein bietet. Mit Micky als Dolmetscher gab es eine spannende Führung durch den Weintunnel, welcher ein verlassener Militärflugplatz unter einem Hügel ist. Bei der anschliessenden Weindegustation lernten wir einige der vielen lokalen Tropfen kennen.

Der gemeinsame Abschlussabend fand im gehobenen Hotel Astoria statt. Marc hatte erneut eine Überraschung für uns bereit und entführte uns auf die lauschige Dachterrasse mit Blick auf Budvas Altstadt. Nicht nur ein Wow-Moment für den Ausblick, sondern auch Momente, um sich zuzuprosten – «Živjeli» (ausgesprochen: zhee-veh-lee) und «Zum Wohl» zu wünschen.

Die Überraschung ist dir gelungen, lieber Marc. Einziger Wehmutstropfen war die Verabschiedung von Micky. Er hat uns sein kleines, wunderwunderschönes Montenegro lieben gelernt. Ein Dankeschön an unsere Guides Micky und Ivan.

Wir liessen den letzten Abend mit einer Fahrt auf dem Riesenrad und einem Gin Tonic à la Sandra im «Azzuro» ausklingen.

Tag 10 Gemütliches Frühstück, Kofferpacken und Check-out aus dem Hotel. Ein letztes Mal chauffierte uns Bato in seinem Bus. Erika amüsierte uns auf der Fahrt zum Flughafen mit ihren Reimen. In der überschaubaren Abflughalle des Flughafens Podgorica empfing uns Agent Marko persönlich, um uns zu verabschieden. Herzlichen Dank für die hervorragend organisierten 10 Tage und die tägliche Erfrischung im Bus. Nach dem Check-in und der Zollkontrolle warteten wir auf unseren Flug mit der «EMA». In Zürich-Kloten erwartete uns bereits Jonas mit dem Rattin-Bus. Wir verabschiedeten uns am Rattin-Terminal in Neuhausen.

Eine unvergessliche Reise mit einer ebenso unvergesslichen Gruppe.

 


 

Flüge sowie Pauschalreisen/Individualreisen nach Montenegro sind übers Reisebüro Sulzberger buchbar


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