DIE REISEBERICHTE VOM SULZBERGER-TEAM

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Mit dem Linienzug durch Kenia

Reisebericht von Jonas Sulzberger, getätigt im April 2019

 

Seit Sommer 2017 rollt wieder ein Zug auf der berühmten Verbindungsstrecke Mombasa – Nairobi – Mombasa.  Es handelt sich hier zwar nicht um einen afrikanischen Zug; die Uniformen, die Lokomotiven und Schienen - alles chinesisch. Und von dort stammt natürlich auch der Kredit. Kritiker sagen, dass dieses Projekt für Kenia zu gewagt ist. Auf der anderen Seite schafft der Eisenbahnbau direkt und indirekt ca. 30’000 Arbeitsplätze und die Hotels an der Süd- und Nordküste von Mombasa bekommen nach gebeutelten Zeiten durch den einheimischen Markt aus der Millionen-Metropole Nairobis wieder die Häuser gefüllt.

Die Besucher Kenias werden die Vorzüge des Madaraka-Express ebenso zu schätzen wissen. Die Bahnhofstation in Nairobi befindet sich nur 6 km vom internationalen Flughafen entfernt und auf dem Weg nach Mombasa wurden zwei weitere Haltestellen erbaut, die sich auch perfekt mit den angrenzenden Nationalparks Amboseli und Tsavo Ost- und West kombinieren lassen. In genau dieser Reihenfolge empfiehlt es sich auch diese beiden Parks zu besuchen: der Amboseli Nationalpark wird von Savannen und trockenen Ebenen geprägt, dafür sind die Tiere schon von weitem sichtbar. Tsavo hingegen ist hügeliger und teils sehr bewaldet, landschaftlich also sehr reizvoll. Hier wird das Beobachten von Tieren schon eher zur Herausforderung, es lohnt sich einen Feldstecher im Handgepäck dabei zu haben.

In Mombasa Terminus angekommen wird man im Parkbereich des Bahnhofs vom Fahrer der örtlichen Agentur willkommen geheissen und zum Hotel am traumhaften Sandstrand und Wasser in Badewannentemperatur chauffiert. Die Fahrt von Mombasa Island ist eine spannende Sache, es ist ein Wunder, wieviele Menschen auf die Likony Ferry passen - die Fähre, die Mombasa mit dem Festland verbindet.

Mein persönliches Fazit nach getätigter Zugfahrt von Voi nach Mombasa: es war eine sehr angenehme Reise - vorausgesetzt man kann sich auf die Hilfe eines Veranstalters berufen.

Es empfiehlt sich frühzeitig anzureisen, schon vor Bahnhofsauffahrt wird man einer Sicherheitskontrolle unterzogen (dürfte global Nachahmungscharakter haben). Hat man die Kontrolle passiert, betritt man den blitzblanken Passagierbereich des Bahnhofs. Gäste der ersten Klasse werden einem separaten Wartebereich zugewiesen, das sehr freundliche Servicepersonal kredenzt Tee oder Kaffee, bis der Zug eintrifft. Rechtzeitig weist uns der Stationswärter den entsprechenden Platz auf dem Perron (im untenstehenden Bild) zu, wo die Wagen der ersten Klasse anhalten. Wir werden vom Wärter freundlich darauf hingewiesen, aussteigenden Zugpassagieren den Vortritt zu überlassen - auch hier soll die Etikette gewahrt werden und das ist absolut okay so.



Ginge es rein nach dem Service-Aspekt, so gibt es beim Einsteigen den einzigen Grund zum Tadel: dem Gepäck wird man selbst überlassen, Gepäck bis 10 kg gehört auf eine obere Ablagefläche, die selbst nach oben gehievt werden muss. Ein freundlicher Mitreisender assistiert gerne.

Es herrscht eine angenehme Atmosphäre im Wagon der 1. Klasse (im untenstehenden Bild), der mit Stühlen mit verstellbarer Rücklehne und einer Tischablage ausgestattet ist. Das Snack-Wägeli macht die Runde, ich bestelle mir ein lokales Bier und Pommes Chips. Jeder Wagon hat außerdem eine Toilette, die in Sachen Sauberkeit das Prädikat „picobello“ verdient.



Natürlich gehört ein Augenschein in der 2. Klasse dazu: man genießt hier einen ähnlichen Komfort mit sehr sauberen Abteilen, Gepäckablagen und reservierten Plätzen wie in der 1. Klasse - nur etwas enger. Es gibt Dreier-Reihen Sitzbänke, teilweise mit Tischen. Trotz hoher Außentemperaturen von 37°Grad funktioniert auch hier die Klimaanlage einwandfrei.

Der Zug kommt auf die Minute genau in Mombasa an - man hätte es nach 2.5 Stunden Fahrt auch gar nicht mehr anders erwartet (wichtiger Tipp: Das Zugticket muss man behalten, um den Bahnhof zu verlassen). Der Endbahnhof von Mombasa ist ein gewaltiges Bauwerk, luftig und funktional eingerichtet. Die Wege zwischen Gleisen und Ausgang erstrecken sich über mehrere Etagen. Mit Aufzügen und Rolltreppen ist der Gepäcktransport dort kein Problem. Bis zur letzten Station bleibt die Zugfahrt also ein Erlebnis, welches ich so in Kenia nicht erwartet hätte.


 


Sämtliche Leistungen (Flüge, Hotels, Ausflüge, Mietwagen etc.) sind übers Reisebüro Sulzberger buchbar.


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