.. oder auch „Den Reiz echten, richtigen Winter zu erleben - und wie es niemandem dabei langweilig werden muss“. So hätte diese Schlagzeile auch lauten können (nur viel zu lang), wurde ich auf einer Rekognoszierungsreise nach Lappland doch mit aller Wucht davon überzeugt, dass sich der Urlaub in Lappland auch sehr kreativ gestalten lässt. Hundeschlittenfahrten und Blockhaus-Romantik in allen Ehren, die Stille in dieser dünn besiedelten Gegend ist auch etwas, was ich zu schätzen weiss, bin ich doch ein absoluter Ruhe-Fanatiker. Alleine die langen und finsteren Nächte in einer Waldhütte zu verbringen, ist aber doch eher unvorstellbar. Eine Reise im Verbund also eher, mit der Familie oder mit Freunden.

Man stelle sich aber folgendes Szenario vor: sie will sich erholen und einfach mal ein Buch lesen. Ihm hingegen stehen bei dieser Vorstellung die Haaren zu Berge, wenn er nur schon daran denken muss, einen Nachmittag zu Hause zu verbringen, sind ihm doch die üblichen Badeferien schon zu langweilig. Dann sind noch die Kinder da, wo sich der Sohn zwar sehr gut und unendlich lang mit dem iPad (oder sonst halt so einem Gerät mit Games) die Zeit „vertrödeln“ kann, die Tochter aber wie der Vater nicht mit einer Minute still halten kann und einen ungezwungen „nach Draussen-Drang“ hat. Alle verschieden also, sei es in der Familie oder mit Freunden, niemand dem man es so wirklich recht machen kann. Wie es halt so ist, es „menschelet“ halt und jeder ist anders.

Dass es an verschiedenen Aktivitäten in der Region Lapplands nicht mangelt, wurde uns auf dieser 1-tägigen Rekognoszierungsreise nach Ruka (2 Fahrstunden von Rovaniemi entfernt, unweit der russischen Grenze und die „Schnee-reichste Region Finnlands“ eindrücklich gezeigt. Alleine in 1 Tag standen bei uns folgende Aktivitäten auf dem Programm:

Mit dem „Schnee-Quad“ durch die finnischen Wälder:

„Quad“ ist ja der falsche Ausdruck für dieses Gefährt, zumal auch 2 Leute nebeneinander sitzen können und es gegen oben geschlossen ist. Diese „Dinger“ kommen jedenfalls überall durch und sorgen für mächtig Spass und kommen, ungleich einem Schlitten, auf Rädern daher. Lustig bei diesem Ding ist ja insbesondere, dass man nebeneinander sitzen kann, denn auch für den Beifahrer kommt der Spass nicht zu kurz.



Den „Eis-Fluss“ hinuntertreiben lassen:

Kennen wir Schaffhauser hier schon vom Rhein, wo wir uns am Wasserball festhalten und uns 200 Meter den Fluss hinuntertreiben lassen, oder? Aber nicht unbedingt im Winter - und schon gar nicht an einem Ort, wo es noch kälter ist als bei uns. Natürlich passiert das nur mit einer Badehose bestückt nicht sondern wird vor Ort in einen Ueberlebensanzug gepackt, in dem man das Gefühl hat, dass man dem wildesten Bärenangriff standhält. Der „magic moment“ war für mich persönlich das Hineinlaufen in den Fluss (zu springen hat sich niemand getraut).



Unterwegs mit dem Sauna-Bus:

Dass das Saunieren für die Finnen einen besonderen Stellenwert hat, ist weltweit bekannt, mit dem Sauna-Bus kann man diesem Vergnügen auch in fahrender Weise tun. Für das Kältebad dazwischen gibt es die Natur: Schnee hat es am Strassenrand ja genug. Für Gruppen lustig: der Sauna-Bus unternimmt sogar Airport-Transfers von Rovaniemi nach Ruka. Der Bus ist ausserdem mit einer Karaoke-Maschine bestückt, wo man unter anderem auch aus Heavy-Metal-Stücken (z.B. eine Karaoke-CD mit ausschliesslich Songs der Band „Pantera“) auswählen kann.

 

War jetzt etwas viel los, oder? Zum Ausklingen dieses Tages empfiehlt sich ein Drink in der schummrig-schönen „Colorado-Bar“ im Ski-Inn Hotel, welches gleich gegenüber der Ski-Lifte Rukas (Ruka ist auch eine Ski-Region, sogar eine FIS-Piste befindet sich hier) postiert wird. Oder natürlich in der eigenen Stube seiner eigenen Blockhaushütte.